1. Neuausrichtung des AsTA
Wie der Name des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) bereits verdeutlicht, ist er die Interessenvertretung aller Studierenden. Wir setzen uns für eine politisch neutrale und demokratische Ausrichtung des AStA ein, die sich klar gegen jede Form von Extremismus, Intoleranz und Diskriminierung positioniert. Dies schließt ein entschiedenes Vorgehen gegen Antisemitismus ein, der an unserer Universität keinen Platz hat.
In der Vergangenheit gab es wiederholt Vorfälle an der Universität, bei denen antisemitische Symbole wie Hakenkreuze oder andere extremistische Botschaften öffentlich sichtbar waren. Solche Vorkommnisse sind nicht nur eine Beleidigung für die betroffenen Studierenden, sondern gefährden auch das friedliche und respektvolle Miteinander auf dem Campus. Wir fordern daher gezielte Maßnahmen, um Antisemitismus und Extremismus an unserer Universität aktiv zu bekämpfen:
Unsere Forderungen
- Schaffung einer Anlaufstelle für Betroffene:
Der AStA soll eine zentrale Anlaufstelle einrichten, an die sich Studierende anonym wenden können, wenn sie von antisemitischen oder extremistischen Vorfällen betroffen sind. Diese Anlaufstelle soll Unterstützung bieten und Fälle dokumentieren, um gezielte Gegenmaßnahmen zu ermöglichen.
- Sensibilisierungs- und Bildungsarbeit:
Regelmäßige Workshops und Vorträge zu Themen wie Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung sollen ins Veranstaltungsprogramm aufgenommen werden.
- Prävention durch Aufklärung:
Einbindung von Bildungsmodulen zu Antisemitismus und Extremismus in die Orientierungswoche und in Veranstaltungen für neue Studierende und Sichtbare und klare Kommunikation der Universität und des AStA, dass Antisemitismus und andere Formen von Diskriminierung auf dem Campus in keiner Weise toleriert werden.
Unser Ziel ist es, den AStA von parteipolitischen und ideologischen Einflüssen zu lösen und sicherzustellen, dass er sich auf seine Kernaufgaben besinnt: die Vertretung aller Studierenden sowie die Förderung einer inklusiven, demokratischen und pluralistischen Hochschulkultur.
Um dies zu erreichen, fordern wir
- Klares Bekenntnis zu demokratischen Werten: Der AStA soll sich aktiv für die Förderung von Demokratie, Meinungsfreiheit und Toleranz einsetzen und sich klar von jeder Form von Extremismus, sei es politisch, religiös oder anderweitig motiviert, distanzieren.
- Maßnahmen zur Sicherstellung eines störungsfreien Lehrbetriebs: Der AStA soll sich dafür einsetzen, dass der Vorlesungsbetrieb nicht durch Aktionen gestört wird, die den Zugang zu Bildung und die Interessen der Studierenden beeinträchtigen. Dazu gehört ein konstruktiver Dialog mit allen Beteiligten, um Konflikte friedlich und respektvoll zu lösen.
- Vielfalt in der Veranstaltungsplanung: Neben Veranstaltungen gegen Rechtsextremismus, Faschismus und Queerfeindlichkeit sollen auch Programme gegen Antisemitismus und Linksextremismus und andere Formen von Diskriminierung stärker berücksichtigt werden, um eine ganzheitliche Sensibilisierung zu fördern.
- Fokussierung auf studienrelevante Themen: Der AStA soll sich verstärkt auf die tatsächlichen Belange der Hochschulpolitik konzentrieren, wie die Verbesserung von Studienbedingungen, den Ausbau der Infrastruktur und die Vertretung der Interessen aller Studierenden gegenüber der Universitätsleitung.
- Transparenz für alle Studierenden – Rechenschaftsberichtspflicht für die Autonomen Referate: da die Autonomen Referate aus dem Haushalt der Studierendenschaft finanziert werden, sieht die LHG-Wuppertal ein Interesse aller beitragszahlenden Studierenden darin, sich bei Bedarf über die Ausgaben der Autonomen Referate zu informieren. Um mehr Transparenz zu schaffen, sollen alle Autonomen Referate jährlich bei ihren Vollversammlungen zu einem ausführlichen Rechenschaftsbericht verpflichtet werden.
- Verschlankung des AstA: Viele der angebotenen Dienstleistungen, wie zum Beispiel die Bafög-Beratung, werden bereits vom Bafög-Amt an der Uni angeboten. Wir fordern die Einsparung von Ressourcen durch die Eliminierung von unnötigen Diensten und die Konzentration auf die Repräsentation der Studierenden.
- Festlegung einer Semesterbeitragsgrenze.
2. Förderung der Digitalisierung: Die Zukunft der Hochschule gestalten
Die Digitalisierung prägt den Alltag aller. Lasst dies für unsere Hochschule nutzen. So ist es mittlerweile kein Geheimnis mehr, wie einfach es ist mit ChatGPT (o.Ä.) Texte, Präsentationen, Hausarbeiten usw. zu erstellen, ohne dabei viel Aufwand, Vorwissen oder Recherche zu betreiben. Aufgrund dieser Fähigkeiten ist die Verknüpfung zum Bildungswesen offensichtlich. In der Realität ist ein Verbot von ChatGPT kaum durchzusetzen, da die generierten Texte täuschend echt verfasst werden und somit schwer zu identifizieren sind. Aufgrund von der Unfähigkeit zur wissenschaftlichen Recherche sowie der Fähigkeit keine gänzlich neuen Schlüsse zu ziehen, haben wir keine Angst vor der Verwendung von KI im Universitären Bereich. Zugleich befürworten wir die Möglichkeit des Bürokratieabbaus durch das Phänomen der Digitalisierung und möchten dadurch die Freiheit sowie Flexibilität der Studierenden unterstützen.
Es folgen daher sechs Forderungen im Rahmen der Digitalisierung
- Keine Einschränkung in der Verwendung von Künstlicher Intelligenz (KI): Wir fordern, dass die Hochschule die Verwendung von KI nicht verbietet, sondern toleriert und als Gegenstand verwendet.
- Verbesserungsversuche einführen: Um hohe Leistungsbereitschaft zu fördern, setzen wir uns für die Einführung eines Verbesserungsversuches ein.
- Einmal pro Studiengang sollten Studierende die Möglichkeit haben, eine bereits bestandene Prüfung zu wiederholen, um ihre Note zu verbessern.
- Keine Möglichkeit sich zu verschlechtern, da die bessere Note gilt.
- Alle Arten von Prüfungen sollten einen Verbesserungsversuch möglich machen, Abschlussprüfungen sind aber ausgeschlossen.
- Bekanntgabe der Klausurtermine zu Beginn des Semesters: Studierende brauchen Planungssicherheit. Daher setzen wir uns für die frühzeitige Bekanntgabe der Klausurtermine ein. Ebenso sollen die Anmeldungen für Klausuren ebenfalls zu Beginn des Semesters ermöglicht werden.
- Algorithmische Vergabe von Hochschulsportkursen mit Berücksichtigung von Präferenzen: Wir möchten, dass die Vergabe von Hochschulsportkursen fairer und transparenter wird, indem die Vorlieben der Studierenden berücksichtigt werden. Hier dient die Kursvergabe auf StudiLöwe als Vorbild für ein mögliches Verfahren bei dem Hochschulsport.
- Online-Stupa-Wahlen: Wir fordern, dass die Wahlen zum Studierendenparlament online abgehalten werden, um die Partizipation und Wahlbeteiligung der Studierenden bei den Wahlen zu erhöhen. Dies könnte sich mit dem ZIM-Konto verknüpfen lassen, so dass jeder Studierende nur eine Stimme abgeben kann.
3. Nachhaltigkeit und Eigenverantwortung
Die Herausforderungen des Klimawandels und die Förderung einer nachhaltigen Lebensweise betreffen uns alle. Als Universität sehen wir uns in der Verantwortung, durch gezielte Maßnahmen und Angebote einen Beitrag zu leisten, der nicht nur den Alltag der Studierenden erleichtert, sondern auch langfristig unsere Umwelt schützt.
Ein zentraler Ansatzpunkt ist die Stärkung von Nachhaltigkeit und Eigenverantwortung in den verschiedenen Bereichen des Campuslebens. Dies umfasst die Bereitstellung notwendiger Infrastruktur für einen umweltfreundlichen und effizienten Arbeits- und Lebensalltag. Von der Förderung alternativer Mobilitätsangebote bis hin zur Unterstützung eines ressourcenschonenden Umgangs mit Energie—jede Maßnahme zählt.
Nachfolgend stellen wir drei konkrete Forderungen und Maßnahmen vor, die einen entscheidenden Beitrag zur nachhaltigen Weiterentwicklung unserer Universität leisten können
- Innerhalb der Arbeitsbereiche, wie der Bibliothek, sollen Ladestationen installiert werden, Denn viel zu häufig ist es den Studierenden nicht möglich, die digitalen Endgeräte aufzuladen, wodurch der Arbeitsalltag enorm eingeschränkt werden kann.
- Die Erweiterung des Uni-Expresses: Im Hinblick auf die Verkehrswende und die Einsparung von CO2, muss der ÖPNV als attraktive Alternative zu dem Auto, ausgebaut werden. Deshalb soll der Betrieb von E-Bussen während der Vorlesungszeitenausgebaut werden.
- Den Ausbau von Ladesäulen für Elektroautos: Um das im Pariser Klimaschutzabkommen gesetzte 1,5 Grad Ziel zu erreichen, braucht es eine Einsparung von CO2. Hierfür werden zunehmend Elektroautos zur Alternative. Allerdings braucht es dafür die notwendige Infrastruktur. Daher fordern wir einen Ausbau von Ladesäulen, damit Jede und Jeder die Möglichkeit hat sein Elektroauto aufzuladen.
4. Gastronomie
Die Situation ist vielen Studierenden vertraut: In der kurzen Zeit zwischen Vorlesungen oder an Tagen, an denen die Zeit zum Kochen knapp ist, bietet die Mensa eine willkommene Möglichkeit, eine Mahlzeit schnell und unkompliziert mitzunehmen. Aktuell ist dies an der Universität Wuppertal jedoch ausschließlich durch die Nutzung des Vytal-Systems möglich, das eine vorherige Registrierung erfordert.
Wir begrüßen und unterstützen das nachhaltige Konzept von Vytal ausdrücklich. Dennoch möchten wir den Blick für alternative, individuelle Lösungen öffnen, um den Studierenden eine größere Flexibilität und Wahlmöglichkeit zu bieten. Unser Ziel ist es, eine zusätzliche nachhaltige Option in der Mensa zu schaffen, die den Bedürfnissen der Studierenden gerecht wird:
- Mitbringen eigener Behälter: Studierende sollen die Möglichkeit haben, eigene Behälter in die Mensa mitzubringen und sich darin ihr Essen abfüllen zu lassen. Dies trägt zur Förderung von Nachhaltigkeit bei und reduziert den Verbrauch von Einwegverpackungen erheblich.
Bargeldzahlung in der Mensa und Cafeterias wieder einführen. Die Zahlungsmöglichkeiten in den Mensen und Cafeterias prägen entscheidend das Nutzungserlebnis für die Studierenden. Derzeit ist die Zahlung meist auf elektronische Mittel wie Karten oder Apps beschränkt, was zwar schnell und effizient ist, jedoch nicht allen Studierenden gleichermaßen entgegenkommt. Insbesondere für kurzfristige und spontane Mahlzeiten oder bei technischem Ausfall digitaler Bezahlmethoden kann die ausschließliche Abhängigkeit von bargeldlosen Alternativen unpraktisch sein.
Wir verstehen und unterstützen die Vorteile moderner, digitaler Bezahlverfahren. Dennoch möchten wir die Aufmerksamkeit auf eine zusätzliche, traditionelle Möglichkeit lenken, um den Studierenden mehr Wahlfreiheit beim Bezahlen ihrer Mahlzeiten zu bieten. Unser Ziel ist es, eine zusätzliche und zugleich altbewährte Option in den Mensen und Cafeterias einzuführen, um den Bedürfnissen aller Studierenden gerecht zu werden:
- Wiedereinführung der Bargeldzahlung: Studierende sollen die Möglichkeit haben, ihre Mahlzeiten und Getränke auch wieder in bar zu bezahlen. Dies schafft mehr Flexibilität, reduziert die Abhängigkeit von elektronischen Systemen und stellt sicher, dass auch Studierende, die keine Karte oder App nutzen möchten oder können, ihre Verpflegung unkompliziert erhalten.